Geschichte der Marktgemeinde
Wilhermsdorf wurde im Jahre 1096 erstmals urkundlich erwähnt, damals wurde es noch Wilhelmsdorf geschrieben nach den hier in einer Veste ansässigen Edlen von Wilhelmsdorf.
Heute noch lebt dieses kühne und streitbare Rittergeschlecht im Siegel der Marktgemeinde weiter. Wolff von Wilhelmsdorf, der letzte seines Stammes, verkaufte 1566 das Besitztum Wilhelmsdorf an die aus Hessen stammenden 5 Brüder Schutzpere, genannt „Milchling“. Der bedeutendste und spätere Alleineigentümer von Wilhelmsdorf, das ab 1568 Wilhermsdorf geschrieben wird, war der Älteste der Brüder: Freiherr Heinrich Herrmann von Burgmilchling. Er war ein kenntnisreicher und weitgereister Mann, der in Jerusalem zum „ Ritter des Heiligen Grabes“ geschlagen wurde. Er kaufte noch verschiedene andere Güter auf und hatte Lehen in Böhmen Österreich, Würzburg und Brandenburg. Unter seiner Herrschaft vollzog sich in Wilhermsdorf auch die Reformation.

In der linken Sakristei der Pfarrkirche ist ein großes Grabmal von ihm und seiner Gemahlin zu finden. Der Besitz ging dann in die Hände seines jüngsten Sohnes, Heinrich Hermann Schutzper, Freiherr von Burgmilchling, über. Er bekam im Jahre 1604 vom Kaiser Rudolph II. die Erlaubnis, Taler prägen zu lassen. Insgesamt wurden 4415 Stück dieser Burgmilchlingtaler hergestellt. Von den Burgmilchlingtalern sind lediglich derzeit noch 3 Originale bekannt und einen davon konnte die Gemeinde im Jahre 1976 käuflich erwerben. Außerdem erhielt der Ort die hohe Gerichtsbarkeit. 1632 passierte Gustav Adolf, König von Schweden, mit seiner Armee den hiesigen Ort. Er schrieb, dass zu seinem Empfang ihm dergleichen Ehre in ganz Deutschland noch nicht widerfahren sei.